Das Projekt “Geistzeit0” ist ein Projekt von ELEKTRO KAGURA, das von jetzt an bis April nächsten Jahres an unregelmäßigen und unbestimmte Orten in Berlin stattfinden wird. Zunächst wird im Rahmen des Pilotprojekts im Stadttheater Spandau eine Spukhaus-Installation entstehen, die am 7. August veröffentlicht wird, gefolgt von einer Performance mit Tänzer*innen und Schauspieler*innen in der Installation am 10. August.
Gespenster haben als unsichtbare Wesen, die umherwandern, wenn die menschliche Seele ihren Körper und ihren Platz verliert, bei den Lebenden Furcht hervorgerufen. Aber für Künstler waren sie auch eine Inspiration, indem sie einem unsichtbaren Wesen eine sichtbare Form gaben. ELEKTRO KAGURA tun das Gleiche und geben dem unsichtbaren Geist durch Wandmalerei, Darsteller und Musik eine Form, die das Publikum in einem Labyrinth des Jenseits durchgeführt.
Teilnehmer*innen
Yukihiro Ikutani, Jingyung Li, Ichi Go, Yvonne Leppin, AXL OTL, Tomoya Kawamura , Cornelius Onitsch
Yukihiro Ikutani, Bühnenbildner und bildender Künstler, studierte Szenografie an der Filmhochschule Babelsberg, 2013 schloss er sein Meisterschüler Studium ab. Er wirkte als Szenograph u.a. dem Kinofilm “DIE BESUCHER” mit. Seit 2020 ist er Mitglied des Künstlervereins VBK. In Berlin arbeitet er mit vielen internationalen Künstlern zusammen und präsentierte seine Werke, Filme und Installationen an unterschiedlichen Orten. In dem frühen EK Projekt G8.000.000 entdeckte er seine eigene Form von Götterdarstellung und animierte sie auf der Bühne mit Projektor und Stifttablett.
Ichi Go begann 1986 mit modernem Tanz in Kalifornien, wurde in Japan bei Mieko Fuji ausgebildet und ist als zeitgenössische Tänzerin seit 2013 in der EU und international tätig. In "Opera #1-#3" (2019-2022) von NOVOFLOT trat sie auch als Sängerin auf und sang und tanzte Arien von Michael Wertmüller und anderen. Mit diesem Ensemble will sie die Grenze zwischen Tanz und Gesang überschreiten. Ihr Tanz ist vom rituellen Tanz (Kagura) beeinflusst. Letztendlich sieht sie Tänzer (vor allem Frauen) als "Gefäße" mit unbegrenzter Macht, die zulassen und akzeptieren, um Inspiration zu gewinnen.
Jingyung Li, ist Kuratorin des Stadttheater Spandau. Sie wird an diesem Projekt als Dramaturgin mitwirken. Sie studierte Medienwissenschaften mit Nebenfach Chinesischer Literatur an der Fudan Universität (China), der Duke University, der University of California (USA) und an der University of Amsterdam (Niederlande) internationale Dramaturgie (Master). Nach Stationen als Dramaturgin in dem Opera Forward Festival 2019 an der Dutch National Opera und dem Holland Festival kam sie 2019 nach Deutschland. In Berlin arbeitet sie als freischaffende Regisseurin, Dramaturgin, Produzentin und Theaterpädagogin. 2021 präsentierte sie ihr Stück “SCHMERZEN. SPRECHEN. NICHT” beim Performing Arts Festival Berlin.
Yvonne Leppin ist freischaffende Tänzerin und Choreografin. Die Dipl. Kulturwissenschaftlerin begann ihre Tanzausbildung an der Berliner Tanzakademie von Tatjana Gsovsky und absolvierte ihre zeitgenössische Tanzausbildung an der Tanzfabrik Berlin und am Dock 11. Als Tänzerin arbeitete sie mit Jo Parkes, Lea Martini, u.a., war Mitglied der Mobile Dance Company und SI Company und tanzte u.a. in Site specific Performances in Berlin und Spanien. Künstlerischer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist ein interdisziplinärer Ansatz, der zeitgenössischen Tanz mit kunst- und kulturgeschichtlichen Themen aus den Bereichen Bildende Kunst, Architektur und Literatur verbindet (u.a. „Rhythm & Bauhaus“ 2019, „Nordic Dance“ 2020, Bröhan-Museum Berlin).
AXL OTL ist ein Komponist. Neben seinem Musikstudium (Gitarre, Geige und klassisches Solfeggio) in Paris studierte er ebenfalls englischsprachige Literatur und Japanologie. Er spielte in verschiedenen Bands und komponierte für Werbespots und Kurzfilme. Der Einsatz des Computers führte ihn zur elektronischen Musik. In seinem Projekt AXL OTL stellt er eine Verbindung zwischen elektronischer Instrumentalmusik und impressionistischer Musik her. Seit 2012 in Berlin wirkt er in Produktionen elektronischer Musik (Vinyls, EPs und Singles), Live-Performances (HAU2, Madame Claude, c/o Berlin) und Kollaborationen mit Tanz und Theater mit.
Tomoya Kawamura ist ein wahres Multitalent. Er ist Schauspieler, Dramaturg und Techniker. Er arbeitet u.a. mit Jerome Bel beim Festival Tokyo, Peter Brook und im Theater Katapult in Berlin. Im letzten Jahr, nachdem die Theaterwelt durch die Pandemie unmöglich gemacht wurde, erlernte er die Live-Streaming-Technik und arbeitet nun auch als Live-Streaming-Techniker. Aus seiner Liebe für die japanische Kultur, produzierte ein Bühnenstück zum Thema “Natto Makes Revolution”, über die typisch japanische Esskultur.
Cornelius Onitsch studierte Regie an der Filmhochschule Babelsberg, Diplom mit Auszeichnung 2009, anschließend Meisterschüler bis 2012. Berlinale Talent Campus 2010. Beteiligungen an internationalen Film-und Kunstfilmfestivals (EMAF, KunstfilmBiennale, Video Vortex), Einzel- und Gruppenausstellungen als freier Künstler. Video und Bühnenbild für Theater in Berlin (Volksbühne, Gorki). Konzerte (Solo und Ensemble “Kulku” u.a. 2021 in HAU1 bei Musikfestival “Bildet Nischen!”) und DJ (Fusion, Garbicz). Ein weiteres Merkmal seiner Regiearbeit ist seine hervorragende Kommunikationsfähigkeit mit den Schauspielern. Seine Vision, zusammen mit den Tänzern, Schauspielern und Künstlern, die an dem Projekt beteiligt sind, wird dem Regisseur von Theaterproduktionen neue Wege eröffnen und den Geisterepisoden eine einzigartige Weltsicht verleihen.